Geschichte BCPS, vormals BCP 

Nachdem der Verein mehr als 100 Jahre unter dem ursprünglichen Namen BCP (Bernischer Club für Polizeihunde) geführt wurde und die Namensänderung in BCPS (Berner Club für Plausch- und Sporthunde) vollzogen ist, ist es jetzt an der Zeit mit neuem Schwung vorwärts zu gehen.

Ohne Vergangenheit kann man nicht in die Zukunft blicken. Nachstehend einige Meilensteine.

Vereinsgeschichte 

BCP- Wie Alles begann – 29. Januar 1911

Fünf Männer treffen sich im Cafe Peschl an der Zeughausgasse 29 in Bern. Sie sind der Einladung von Rudolf Hauri gefolgt, um die Gründung eines Polizeihundeclubs zu besprechen. Das Vorhaben ist nach kurzem Gespräch beschlossene Sache. Aber warum der Name Polizeihundeclub, gehört doch nur eines der Gründungsmitglieder der Polizei an? – Die Erklärung: Bis vor einigen Jahrzehnten war für alle ausgebildeten Hunde die Bezeichnung Polizeihund gebräuchlich.

Drei Wochen nach der Gründung zählt der Club 23 Mitglieder. Es wird eine Hauptversammlung durchgeführt aus der dann der erste siebenköpfige Vorstand gewählt wird. Jetzt begann die Aufbauarbeit des Vereins. Es musste Material angeschafft, Übungsdaten und -orte festgelegt werden, Statuten und ein Prüfungsreglement sind auszuarbeiten. – Ende des Gründungsjahres umfasst das Mitgliederverzeichnis bereits 75 Namen. Der Einsatz Aller hat sich gelohnt! 

1914 bricht der 1. Weltkrieg aus. Die Auswirkungen sind auch im Vereinsleben zu spüren. Die Wirtschaftslage wird immer schlechter. Die Futterbeschaffung für die Hunde wird problematisch. Ein vom Vorstand gegründetes Futterorganisationskomitee kann nach verschiedenen Vorsprachen beim Städtischen Lebensmittelamt einige Säcke Futtermais kaufen und an die Mitglieder weitergeben. Die Kosten trägt die Clubkasse. Im Herbst 1918 spitzt sich die Lage nochmals zu. Im Protokoll vom 20. September steht zu lesen: Der Präsident erklärt, dass vom Städt. Lebensmittelamt nichts mehr erhältlich sei für unsere vierbeinigen Freunde. ... Der Präsident gibt bekannt, dass die Überwinterung der Tiere fast ein Ding der Unmöglichkeit ist, wenn der Club nicht Mittel und Wege findet, selbst Futter fabrizieren zu können. Um dieser Futterknappheit noch rechtzeitig und mit Aussicht auf Erfolg begegnen zu können, stellt er den Antrag, der Club möchte sofort eine Knochenmühle anschaffen. Mit Anteilscheinen zu Fr. 10.– und grösseren Einzelspenden wird dieses Projekt realisiert. Das gewonnene Mehl wird den Mitgliedern als Hundefutter verkauft.

Nicht nur die Tiere leiden Hunger, auch für den Menschen werden die Nahrungsmittel rar. Der BCP versucht seine bescheidenen Mittel einzusetzen, um irgendwie helfen zu können: in der clubeigenen Mühle werden frische Knochen gemahlen. Das so hergestellte Mehl wird an die Bevölkerung der Unterstadt abgegeben. Die Suppe, die daraus gekocht wird, hilft, die Not zu lindern.

Die Zeit nimmt ihren Lauf; der Krieg geht zu Ende und das Leben beginnt sich zu normalisieren.

Nach fünfzehn Jahren

Die ersten fünfzehn BCP-Jahre sind vorüber. Von anfänglich sechs Gesamtübungen im Gründungsjahr werden 1926 bereits deren 20 durchgeführt.

Die Vierzigerjahre

Der Frieden in Europa beginnt erneut zu wanken. Kriegshunde müssen ausgebildet werden, aber dazu fehlt der Armee die Zeit. Das Militärhundewesen gilt beim vorwiegend motorisierten Krieg als überholt, wird jedoch von der Armee beibehalten. Es wird beschlossen, dem BCP eine Untergruppe für die Ausbildung von Kriegshunden anzugliedern.

Wie schon im 1. Weltkrieg ist die Futtermittelbeschaffung für Hunde problematisch (die Knochenmühle war wohl nicht mehr vorhanden). Im Interesse der Mitglieder wird beschlossen, einen Futtervorrat von 500 kg anzuschaffen. Im Jahresbericht 1940 steht zu lesen: . . Die Aussichten für das kommende Jahr sind nicht gerade rosig. Die langsam einsetzende Krise wird manchem Hündeler bange machen, was sich auch in der Futterfrage auswirkt. Als Kynologen wollen wir Optimisten sein und als solche mit Zuversicht in die Zukunft blicken.

1941: Dreissig Jahre BCP sind vorüber. Worte eines Mitgliedes: ... Die Gründer unseres Vereins dürfen stolz sein, durch ihre Taten Werke geschaffen zu haben, die nicht nur dem Sport dienen, sondern auch der Armee zu grossem Nutzen gereichen ... Heute geniesst der BCP in der schweizerischen Kynologischen Vereinigung ein hohes Ansehen .... Ich darf behaupten, dass ich noch nie, oder ganz selten, in einem Verein eine solche Freundschaft und Eintracht gefunden habe wie im BCP! Denn wenn Einigkeit oben herrscht, ist sie im Ganzen!

1945: Die Hündeler wollen mit ihren Tieren so oft wie nur möglich arbeiten. Wen wundert's, dass die Mitglieder an der Hauptversammlung den Antrag stellen, man soll mehr Übungen ins Programm aufnehmen. Genehmigt wird schlussendlich folgendes Tätigkeitsprogramm: 30 Übungen (wovon 3-4 ganztägig), einige Nachtübungen, Lotto, evtl. Vierkampf und die Prüfung.

Zusätzlich sollen eine Schnitzeljagd, ein Vortragsabend und ein Ausflug organisiert werden. Doch damit nicht genug: Der BCP wird angefragt, ob die Hundeführer nicht gewillt wären bei den jährlichen Rennveranstaltungen Bewachungsdienste zu übernehmen. Die Strecke vom Forsthaus längs der Bremgartenstrasse sowie die ganze Halenstrasse bis an die Aare müssen überwacht werden, damit nicht irgendwer durchschlüpfen und ohne Bezahlung an die Rennstrecke gelangen kann. – Der BCP erfüllte diese Aufgabe mit rund 40 Hundeteams über mehrere Jahre hinweg.

Im Wandel der Zeit

Die weitere Entwicklung des BCP ist im Wesentlichen auf die kameradschaftliche Zusammenarbeit zurückzuführen. Mehr als 300 Mitglieder sind die Folge davon. Bei fast allen namhaften kynologischen Veranstaltungen ist der Verein vertreten, und nicht selten trifft man die Startenden auf dem Siegespodest an.

1969: Das Jahr der Eroberung des Mondes durch den Menschen. Auch im BCP ist Einiges im Gange, was den Übungsbetrieb bis in die Gegenwart beeinflussen sollte. Die erfolgreichen Jahre, in denen der BCP so ziemlich alles gewinnt, was zu gewinnen war, gehören der Vergangenheit an. Die guten Hunde treten in den verdienten Ruhestand. Nachwuchs ist noch nicht aufgebaut, es wird nicht mehr mit der gleichen Begeisterung gearbeitet. Eine Erscheinung, die auch in andern Vereinen auftritt: schwindendes Interesse an Sportkynologie und Verein.

Ein definitiver Übungsplatz

In den siebziger Jahren werden die Bemühungen einen eigenen definitiven Übungsplatz zu finden endlich belohnt. Bis jetzt musste man alle paar Jahre von einem Ort an den andern wechseln, weil das jeweilig genutzte Gelände vom Besitzer nicht mehr zur Verfügung gestellt wird.

Dank guter Beziehungen zu einem Landwirt kann in Matzenried ein Stück Land gepachtet werden. Die neue Hütte soll der Stolz des BCP und ein Ort der Begegnung für die Mitglieder werden. Der in Fronarbeit geleistete Hüttenbau bringt die Mitglieder endlich wieder zusammen. 

Heute

Bereits mehr als vierzig Jahre dürfen wir dieses Gelände benutzen und es gilt heute wie damals: Ohne den guten Willen der Landwirte unserer Hundesportlichen Sache gegenüber wäre nichts so wie es ist! – Tragen wir Sorge dazu!

Wir vom Vorstand und der Übungsleitung freuen uns, wenn wir von vielen Clubmitgliedern bei der Gestaltung und Ausarbeitung der neuen Kapitel unterstützt werden. 

Ebenfalls freuen wir uns, viele Teilnehmer an unseren Anlässen begrüßen zu dürfen und so spanende Momente gemeinsam zu verbringen.